Lieferverkehr

Lieferverkehr bezeichnet den Straßenverkehr, der Güter zu gewerblichen Betrieben, öffentlichen Einrichtungen oder privaten Endverbrauchern liefert oder dort abholt. Er umfasst die letzte Meile (Last-Mile-Lieferung), Verteil- und Zwischenlagerungsfahrten sowie den Vor- und Nachlauf von Sendungen. Im Gegensatz zum passenger Verkehr, der Personen befördert, dient der Lieferverkehr primär dem Warentransport und der Versorgung von Standorten mit Gütern.

Typische Merkmale des Lieferverkehrs in Städten sind kurze Haltezeiten an Ladezonen, Parken vor Türen oder an Bordsteinen, oft in engen Straßen. Fahrzeuge reichen von Kleintransportern über Lieferwagen bis zu schweren Lastzügen außerhalb von Kerngebieten. Lieferprozesse erfordern zeitlich begrenzte Zustellfenster, Koordination mit Empfängern und häufige Umladungen in Verteilzentren oder Lieferhallen. Fehlende Ladeinfrastruktur kann zu Beeinträchtigungen des Verkehrs führen.

Regulativ begegnet der Lieferverkehr auf kommunaler und nationaler Ebene. In vielen Ländern gelten Straßenverkehrsordnungen, Verkehrszeichen und lokale Satzungen, die Ladezonen, zeitliche Beschränkungen oder Nachtlieferungen regeln. Maßnahmen wie reservierte oder gebührenpflichtige Ladezonen, zeitliche Lieferfenster oder Emissionszonen sollen Staus reduzieren, Emissionen senken und den Verkehr besser verteilen.

Zukünftige Entwicklungen richten sich auf eine effizientere und umweltfreundlichere Last-Mile-Logistik. Dazu gehören Urban Consolidation Centers, Kooperationen zwischen Händlern, der Einsatz von emissionsarmen oder elektrischen Fahrzeugen, E-Cargo-Bikes und Mikro-Logistik. Digitale Planungstools, Slot-Systeme und bevorzugte Lieferweisen verbessern die Planbarkeit, senken Leerkilometer und tragen zu weniger Störung des allgemeinen Verkehrs bei.