Liefersemantik

Liefersemantik bezeichnet die Semantik von Lieferinformationen in Logistik und Lieferketten. Sie befasst sich mit der eindeutigen Bedeutung von Lieferereignissen, Zuständen, Zeitpunkten, Standorten, Dokumenten und Nachweisen der Zustellung sowie mit deren semantischer Interoperabilität über Organisations- und Systemgrenzen hinweg.

Ganzheitlich umfasst sie Datenmodelle, Kodierungssysteme, Taxonomien und Ontologien zur Abbildung von Delivery-Events, Statusschlüsseln (z. B. bestellt, in Transit, zugestellt, zurückgezogen), Zeitfenstern, Servicegraden, Zoll- und Compliance-Informationen sowie Nachweisen wie Unterschriften.

Sie stützt sich auf Standards und Initiativen wie GS1 (GLN, GTIN), EDIFACT und X12, sowie auf moderne API-Ansätze (JSON) und ontologische Ansätze, die eine einheitliche Bedeutung sicherstellen. Ziel ist die nahtlose Interoperabilität zwischen ERP-, WMS- und TMS-Systemen, EDI-Schnittstellen und Kunden- sowie Partnerportalen.

Herausforderungen ergeben sich aus Mehrsprachigkeit, länderspezifischen Varianten, Zeit- und Ortsformaten sowie aus unklaren Status-Begriffen. Lösungsansätze umfassen kontrollierte Vokabulare, Übersetzungsregeln, Mapping-Tabellen und domänenweite Ontologien. Die Liefersemantik stärkt Genauigkeit, Transparenz und Automatisierung in der Lieferkette und unterstützt Analytik, Statuskommunikation und Kundenerfahrungen.

Zu verwandten Themen gehören Lieferkettenstandards, Interoperabilität der Logistikdaten und der Einsatz semantischer Modelle in ERP, WMS und TMS.