Lieferantenkontrollen

Lieferantenkontrollen bezeichnen den systematischen Prozess zur Bewertung, Überwachung und Entwicklung von Lieferanten, um Qualität, Liefertreue, Compliance und Risikominimierung sicherzustellen. Ziel ist es, potenzielle Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Der Prozess umfasst die Lieferantenauswahl und Qualifikation, die Festlegung von Bewertungskriterien sowie regelmäßige Audits. Audits können als Vor-Ort-Prüfungen, Dokumentenaudits oder in jüngerer Zeit auch als Remote-Audits durchgeführt werden. Eine risikobasierte Auditstrategie bestimmt, wie oft geprüft wird und welche Lieferanten prioritär bewertet werden.

Inhaltliche Schwerpunkte sind das Qualitätsmanagementsystem des Lieferanten, Produktionsprozesse, Prüf- und Messmittel, Änderungskontrollen, Datenschutz und Compliance mit einschlägigen Normen wie ISO 9001, IATF 16949 (für die Automobilindustrie) sowie weiteren relevanten Standards. Abweichungen werden dokumentiert, mit Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen (CAPA) belegt und deren Umsetzung nachverfolgt.

Durch Lieferantenkontrollen sollen Ausschussraten sinken, Prozessfähigkeiten besser sichtbar gemacht, Kosten durch Fehlerreduktion reduziert und Transparenz in der Beschaffung erhöht werden. Risiken können kommerziell, rechtlich oder sicherheitstechnisch bedingt sein, weshalb auch Nachhaltigkeits- und Compliance-Aspekte geprüft werden.

Die Ergebnisse werden in Berichten zusammengefasst, Zertifikate oder Qualifikationsstatus aktualisiert und in regelmäßigen Abständen erneut bewertet. Effektive Lieferantenkontrollen setzen eine klare Verantwortlichkeit, geeignete Kennzahlen (KPI) und eine strukturierte Nachverfolgung offener Punkte voraus.