Ausschussraten

Ausschussraten bezeichnet den Anteil der hergestellten Einheiten, der während eines Fertigungsprozesses als Ausschuss gilt und nicht die Freigabe für den Kunden erhält. Sie werden typischerweise als Prozentsatz der Gesamtproduktion angegeben und ermöglichen es, die Qualität von Prozessen zu bewerten und Kosten entlang der Wertschöpfungskette zu quantifizieren.

Berechnet wird die Ausschussrate als (Anzahl der Ausschussartikel / Gesamtproduktion) × 100. Ein Beispiel: Bei 5.000 produzierten Teilen und 300 ausgeschiedenen Teilen ergibt sich eine Ausschussrate von 6%. Oft wird zudem zwischen Ausschuss beim ersten Durchlauf und Nacharbeit/Nachbearbeitung unterschieden, wobei Letzteres zwar kostenintensiv ist, aber oft noch verwertet werden kann.

Die Ausschussrate ist ein zentraler Kennwert in Qualitätsmanagement, Kostenrechnung und Produktionsplanung. Sie beeinflusst Materialkosten, Auslastung von Maschinen, Durchsatz und Lieferfähigkeit. Hohe Ausschussraten erhöhen die Stückkosten und belasten Lager und Entsorgung, während niedrige Raten auf stabilere Prozesse hindeuten.

Zur Reduzierung werden Ursachenanalysen, standardisierte Prozesse, Fehlerprävention (Poka-yoke), Prozessfähigkeitsuntersuchungen und Methoden wie Six Sigma oder Lean eingesetzt. Maßnahmen umfassen bessere Materialqualität, robustere Fertigungsverfahren, Schulung der Mitarbeitenden und frühzeitige Qualitätskontrollen.

Hinweis: Die Ausschussraten sind eine von mehreren Kennzahlen; sie ergänzt andere Metriken wie die Nacharbeitsquote, den Gesamt- oder First Pass Yield. Eine ganzheitliche Beurteilung der Prozessleistung erfordert daher eine multimetric Betrachtung.