Leckageverluste

Leckageverluste bezeichnen Energieverluste, die durch ungewollte Leckagen in Systemen auftreten. Im Bau- und Anlagenbereich bezieht sich der Begriff vor allem auf Luftleckagen in der Gebäudehülle sowie auf Leckagen in HLK- oder Rohrleitungssystemen, durch die warme oder kalte Luft und Medien unkontrolliert austreten oder eindringen. Solche Leckagen erhöhen den Heiz- oder Kühlbedarf, beeinträchtigen Komfort und führen zu höherem Energieverbrauch.

Messung und Bewertung erfolgen überwiegend mit luftdichtheitsbezogenen Verfahren. Bei Gebäuden kommt häufig das Blower-Door-Verfahren zum Einsatz, das die Luftwechselrate n50 in h-1 bei 50 Pascal Druckdifferenz bestimmt. In Rohrnetzen oder HLK-Anlagen werden Drucktests, Tracer-Gas-Verfahren oder Lecksuchgeräte verwendet. Die Größe der Leckage wird oft als Leckagegrad oder Luftdurchsatz bei bestimmten Druckdifferenzen ausgedrückt.

Auswirkungen von Leckageverlusten reichen von erhöhtem Energiebedarf und höheren Kosten bis hin zu Komfortverlusten, Feuchteproblemen und schlechter Luftqualität. In der Praxis werden Normen wie ISO 9972 oder DIN EN 13829 für Luftdichtheit sowie Anwendungsnormen für HLK-Systeme herangezogen. Für Gebäude werden oft Modelle zur Berechnung der Wärmeverluste genutzt, in denen Leckagen als zusätzliche Randbedingung berücksichtigt werden.

Maßnahmen zur Reduktion umfassen eine fachgerechte Abdichtung der Gebäudehülle, Dichtungen an Fenstern und Türen, Minimierung von Wärmebrücken, sorgfältige Rohrleitungs- und Kanaldichtungen sowie regelmäßige Wartung. Durch verbesserte Dichtheit lassen sich der Betriebspunkt von Anlagen optimieren, Energieeinsparungen realisieren und Förderprogramme beanspruchen.