Lebensgrenze

Lebensgrenze bezeichnet in der Biologie und Demografie die Obergrenze der Lebensdauer eines Individuums oder einer Art. Sie beschreibt den maximalen Lebensabend, der unter bestimmten Bedingungen erreicht werden kann, und wird oft als Maximum der Lebensdauer oder als theoretische Grenze verstanden.

Im Bereich der Gerontologie wird diskutiert, ob eine harte biologische Grenze existiert oder ob die Lebensdauer durch genetische Faktoren, Reparaturmechanismen und Umweltbedingungen verschoben werden kann. Theorien reichen von festen Grenzen, die durch grundlegende biochemische Prozesse gesetzt seien, bis zu der Ansicht, dass Lebensdauer durch Fortschritte in Medizin, Lebensstil und Umwelteinflüsse verschiebbar ist.

Beim Menschen wird häufig die maximal verifizierte Lebensdauer genannt: 122 Jahre, erreicht von Jeanne Calment. Ob es eine unveränderliche menschliche Lebensgrenze gibt, ist umstritten. Befürworter eines festen Limits verweisen auf physiologische Grenzen, während Fortschrittsgläubige auf Potenziale zukünftiger medizinischer Entwicklungen setzen.

Die Lebensgrenze variiert stark zwischen Arten: Schildkröten, Walmöwen und Elefanten erreichen oft deutlich längere Lebensspannen als der Mensch, während viele Insekten nur relativ kurz leben. In der Ökologie wird Lebensgrenze daher als artspezifische Eigenschaft verstanden, die durch Genetik, Fortpflanzungsstrategien und Umweltbedingungen bestimmt wird.

Zur Messung von Lebensgrenze unterscheiden Wissenschaften zwischen der maximal dokumentierten Lebensdauer und der durchschnittlichen Lebenserwartung. Lebenslauftabellen, Survivorship-Kurven und demographische Modelle helfen, Sterblichkeit und Alterung zu beschreiben.