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Lautgesetze

Lautgesetze, in der historischen Linguistik auch als Lautregeln bezeichnet, sind regelmäßige Veränderungen von Phonemen, die sich über Sprachstufen hinweg in einer Sprachfamilie nachweisen lassen. Sie beschreiben, wie bestimmte Laute in einer früheren Sprachphase in andere Laute in einer späteren Phase überführt werden. Aufgrund ihrer Allgemeingültigkeit dienen sie der Rekonstruktion früherer Sprachformen (Proto- oder Ursprachen) und der Erklärung von Ähnlichkeiten zwischen verwandten Sprachen.

Historischer Hintergrund: Der Begriff entstand im 19. Jahrhundert. Ein zentraler Vertreter war Jacob Grimm, dessen Grimm’sches

Beispiele und Bedeutung: Lautgesetze liefern systematische Erklärungen für regelmäßige Lautformen in verwandten Sprachen. So lässt sich

Einschränkungen: Nicht alle Veränderungen folgen einfachen Regeln; Lautgesetze können sich gegenseitig beeinflussen, durch Sprachkontakt verändert werden

Gesetz
beschreibt,
wie
bestimmte
Protoindoeuropäische
stimmlos/aspirierte
Konsonanten
in
Proto-Germanisch
zu
Frikativen
wurden
(beispielsweise
p
→
f,
t
→
th,
k
→
x).
Spätere
Arbeiten,
etwa
Verner’s
Law
von
Karl
Verner
(1877),
ergänzten
das
Muster,
indem
sie
Kontexte
wie
Betonung
bei
der
Bestimmung
der
Lautentwicklung
berücksichtigten
und
Ausnahmen
erklärten.
nachweisen,
warum
deutsche,
englische
und
skandinavische
Wörter
Verwandtschaftsbeziehungen
aufweisen:
So
wird
das
germanische
Wort
für
„Vater“
historisch
vom
indoeuropäischen
Pater
abgeleitet,
wobei
ein
p-Verkehr
in
f
resultiert;
das
englische
Wort
„thing“
zeigt
eine
Entwicklung,
die
durch
Grimm’s
Law
erklärt
werden
kann
(t
wird
zu
einem
th-Laut).
Verner’s
Law
erklärt
zusätzlich,
warum
bestimmte
Lautveränderungen
von
Betonung
abhängig
sind.
oder
Ausnahmen
aufweisen.
Dennoch
bleiben
sie
ein
zentrales
Instrument
der
historischen
und
vergleichenden
Sprachwissenschaft.