Lamellenkörperchen

Lamellenkörperchen, auch Lamellar Bodies genannt, sind membranbegrenzte sekretorische Organellen, die in verschiedenen Zelltypen auftreten. Sie dienen der Speicherung und geordneten Abgabe von Lipiden und Surfactantkomponenten in zwei wesentlichen Geweben: der Lunge und der Haut.

In Lungenalveolen, Typ-II-Pneumozyten, speichern Lamellenkörperchen das Surfactant-Gehalt, ein Komplex aus Phospholipiden, Proteinen und Lipiden. Die wichtigsten Bestandteile sind Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC) und Surfactant-Proteine (SP-A, SP-B, SP-C, SP-D). Bei Exozytose werden sie in den Alveolarräumen freigesetzt, wo Surfactant die Oberflächenspannung der Alveolen senkt und so das Atmen erleichtert.

In der Epidermis, insbesondere den Keratinozyten des Stratum granulosum, entstehen Lamellenkörperchen im trans-Golgi-Netzwerk und reifen in endosome-ähnlichen Organellen. Sie enthalten eine große Menge Lipide wie Ceramide, Cholesterin und freie Fettsäuren sowie Glykolipide. Durch sekretorische Abgabe geben sie lipidhaltige Lamellen in den Interzellularraum des Stratum corneum ab, wo sie die Lipidbarriere der Haut bilden und deren Wasserspeicherfähigkeit sichern. Mutationen im ABCA12-Transporter beeinträchtigen die Bildung der Lamellenkörperchen und verursachen schwere Ichthyose-Erkrankungen.

Funktionen und Bedeutung: Lamellenkörperchen sind Schlüsselkomponenten der Surfactant-Verwaltung in der Lunge und der Hautbarrierebildung. Störungen ihrer Biogenese können respiratorische Probleme oder ichthyotische Hautkrankheiten verursachen.