LageBericht

Der Lagebericht ist ein Bestandteil des Jahresabschlusses im deutschen Handelsrecht. Er ergänzt die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und den Anhang und dient dazu, die wirtschaftliche Situation des Unternehmens transparent zu machen. Rechtsgrundlagen bilden die §§ 289 und 315 des Handelsgesetzbuchs (HGB) in Verbindung mit den entsprechenden Offenlegungsvorschriften. Die Pflicht zur Erstellung des Lageberichts besteht für Kapitalgesellschaften und ihnen gleichgestellte Rechtsformen, die zwei der drei Größenkriterien überschreiten: Bilanzsumme, Umsatzerlöse und Arbeitnehmerzahl. Für Konzerne gilt dies entsprechend in aggregierter Form; Kleinere Unternehmen können unter bestimmten Voraussetzungen befreit oder in verkürzter Form verpflichtet sein. Seit der Einführung des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) wird im Lagebericht neben der wirtschaftlichen Entwicklung auch die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage beleuchtet sowie wesentliche Risiken und Chancen beschrieben. Zudem fasst der Bericht wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag und die voraussichtliche Entwicklung zusammen; er kann auch Informationen zum Risikomanagement und zur internen Kontrollstruktur enthalten. Bei großen Unternehmen können des Weiteren nicht-finanzielle Informationen verlangt werden, insbesondere zu Umwelt-, Arbeits- und Sozialbelangen und anderen ESG-Aspekten, sofern gesetzlich vorgeschrieben. Der Lagebericht richtet sich an Anteilseigner, Gläubiger und die Öffentlichkeit und ist meist Bestandteil des veröffentlichten Jahresabschlusses, der im Geschäftsbericht oder auf der Unternehmenswebsite zugänglich gemacht wird.