Labormaßstäben

Labormaßstäben bezeichnet man in Laboren verwendete Referenzmaße, -gewichte und -volumina, die als Kalibrier- und Verifizierungsstandards dienen. Sie ermöglichen die Prüfung der Messgenauigkeit von Instrumenten und sichern die Rückverfolgbarkeit der Messergebnisse bis zum SI.

Zu den typischen Formen gehören dimensional standards wie Kalibriermessstangen oder Gauge Blocks, Massestands in Form calibrierter Gewichte mit bekannten Massen und Volumenstandards wie Kalibriergefäße oder Pipettierverifikationseinheiten. Labormaßstäben werden in zertifizierten Kalibrierlaboratorien hergestellt und mit Kalibrierzertifikaten geliefert, die Nennwert, Toleranz, Messmethode, Referenzstandard und die Messunsicherheit ausweisen.

Die Rückführung erfolgt über eine Kalibrierkette zu nationalen Metrologieinstituten oder zum SI, wodurch Rückverfolgbarkeit gewährleistet wird. Die Einsatzintervalle richten sich nach Nutzungshäufigkeit, Umweltbedingungen und der Bedeutung der Messaufgabe; viele Labore schreiben regelmäßige Neubewertungen oder Neukalibrierungen vor, oft jährlich. Die Aufbewahrung erfolgt klimatisiert, staubgeschützt und vor Korrosion geschützt; Labormaßstäben wird der Kontakt mit aggressiven Medien oder Temperaturwechseln so gering wie möglich gehalten.

Umgang und Prüfung umfassen Sichtprüfung auf Beschädigungen, saubere Handhabung, ggf. Reinigung gemäß Vorgaben sowie Dokumentation von Abweichungen. In der Praxis tragen Labormaßstäben zur Qualitätssicherung bei, indem sie Instrumente wie Messschieber, Waagen, volumetrische Geräte oder Spektralgeräte prüfen und so eine konsistente Messpraxis ermöglichen. Relevante Normen und Normativdokumente umfassen ISO/IEC 17025 (Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien) sowie ISO-Guides 30–35 zur Referenzmaterialien und nationale Kalibrierrahmen.