Kunstharz

Kunstharz ist ein Oberbegriff für synthetische Harze, die aus petrochemischen Vorstufen hergestellt werden. Sie bilden oft ein festes, formstabiles Material durch Vernetzung (thermosetting). Als Bindemittel, Matrix oder Beschichtung dienen sie in Industrie und Handwerk. Typisch ist ihr Einsatz dort, wo chemische Beständigkeit, Festigkeit und Dimensionsstabilität gefragt sind. Die Entwicklung reicht bis ins 20. Jahrhundert, seitdem Kunstharze in vielen Branchen standardisiert genutzt werden.

Zu den wichtigsten Typen gehören Epoxidharze, Polyesterharze, Vinylesterharze und Acrylharze. Epoxidharze bieten gute Haftung und chemische Widerstandsfähigkeit; Polyester- und Vinylesterharze werden häufig in Faserverbundwerkstoffen, Laminaten und Beschichtungen verwendet; Acrylharze finden Anwendung in Beschichtungen, Klebstoffen und optischen Anwendungen. Zusätzlich gibt es Phenol- und Melaminharze für hitzebeständige Formen und Laminatwerkstoffe.

Die Verarbeitung erfolgt meist als Zwei-Komponenten-System: Harz und Härter, die durch Reaktion aushärten. Aushärtung kann bei Raumtemperatur oder unter Wärmezufuhr stattfinden. Eigenschaften wie Festigkeit, Wärmebeständigkeit und chemische Resistenz hängen von Typ, Formulierung und Additiven ab.

Anwendungen umfassen Beschichtungen, Klebstoffe, Matrixmaterialien in Glas- oder Kohlefaser-Verbundwerkstoffen, Gussformen, Marine- und Automobilbau sowie Kunst- und Schmuckherstellung.

Sicherheit und Umwelt: Der Umgang erfordert geeignete Schutzmaßnahmen wegen Dämpfen, Hautkontakt und VOC-Emissionen. Viele Systeme sind schwer recycelbar; Entsorgung erfolgt gemäß geltenden Vorschriften.