Krustenbruchstücken

Krustenbruchstücken sind fragmentarische Stücke der Erdkruste, die durch brüchige Deformationen während tektonischer Aktivitäten entstehen. Sie treten als isolierte Blöcke innerhalb anderer Gesteine auf, finden sich in Mélanges oder erscheinen als xenolithische Einschlüsse. Der Begriff dient der Beschreibung krustaler Fragmente, die durch Bruchprozesse freigelegt oder in andere geologische Umgebungen transportiert wurden.

Formation und Entstehung:

Krustenbruchstücken entstehen durch Spannungen an Plattengrenzen, Bruch- und Scherungsvorgänge sowie Kataklasen, wobei Gesteine zerbrechen und Bruchstücke entstehen. Die Fragmente können danach durch Bewegungen entlang von Verwerfungen weiterverlagert oder in fragmentierte Gesteine eingebettet bleiben. Typische Kontexte sind subduktionsbezogene Zonen, Transform- und Kollisionszonen sowie Gebirgsbildungen, in denen sie als Bestandteile von Mélanges auftreten oder als Einschaltungen in vulkanische oder metamorphe Folgegesteine enthalten sind. Die ursprünglichen Gesteinsarten reichen von Sedimentgesteinen über Grundgebirge bis zu metamorphen Einheiten.

Merkmale:

Krustenbruchstücken zeigen grobkörnige Klaste in einer feineren Matrix (breccienartige Strukturen). Die Fragmente bewahren oft Merkmale des ursprünglichen Krustenrocks, etwa Fossilien, stratigraphische Gliederungen oder charakteristische Mineralogie, während sie späteren Deformationen ausgesetzt sein können. Größen variieren von Zentimetern bis zu Kilometern.

Bedeutung und Forschung:

Sie liefern Einblicke in die Architektur der Erdkruste, vergangene Plattenbewegungen und geothermische Bedingungen der Krustenentwicklung. Sie werden petrographisch, geochemisch und mit Altersbestimmungen untersucht, um Deformationsabläufe, Transportwege und tektonische Geschichte besser zu verstehen.