Konsonantenfolgen

Konsonantenfolgen bezeichnet Sequenzen von Konsonanten, die in einem Wort auftreten. Sie treten typischerweise innerhalb einer Silbe als Onset am Silbenanfang oder als Coda am Silbenende auf; in mehrsilbigen Wörtern kommen auch Silbenübergänge vor.

Onsetfolgen können einfach oder komplex sein: einfache Onsets bestehen aus einem einzelnen Konsonanten (z. B. Deutsch: Bild), komplexe Onsets enthalten zwei oder drei Konsonanten: Str- wie in Strand, Schm- wie in Schmied, Spr- wie in springen; Englisch: street, strong.

Coda-Folgen kommen am Ende der Silbe vor. Deutsch zeigt Häufungen wie -nd (Hund, Strand), -ft (Kraft), -ld (Wald), -rst (Wurst). In anderen Sprachen finden sich ebenso verschiedene Endfolgen, oft abhängig von der jeweiligen Phonotaktik.

Phonotaktische Regeln regeln, welche Konsonantenfolgen zulässig sind. Die Sonoritätshierarchie (SSP) erklärt, warum bestimmte Sequenzen häufiger auftreten als andere: Onsets neigen dazu, eine steigende Sonorität zu zeigen, Codas eine fallende. Cluster können durch Assimilation oder epenthische Einfügungen entstehen, oder in der Rede vereinfacht werden.

Typologisch unterscheiden Sprachen stark: Manche erlauben sehr lange oder komplexe Onsets und Codas (zum Beispiel Deutsch, einige slawische Sprachen), andere beschränken Konsonantenfolgen deutlich (beispielsweise Japanisch). Orthografie spiegelt Konsonantenfolgen oft durch Digraphen wider (z. B. sch, str, spr), wobei die Schreibweise nicht immer direkt die Lautfolge abbildet.

Anwendungen: Die Analyse von Konsonantenfolgen ist zentral in der Phonologie, im Sprachunterricht, in der Spracherkennung und in der Sprachentwicklung.