Konfliktgeschehen

Konfliktgeschehen bezeichnet in der Konfliktforschung die Gesamtheit der beobachtbaren Ereignisse, Handlungen und Zwischenfälle, die sich während eines Konflikts ereignen. Es umfasst sowohl militärische, politische als auch soziale Prozesse, die den Verlauf des Konflikts unmittelbar oder mittelbar beeinflussen.

Zum Konfliktgeschehen zählen militärische Auseinandersetzungen, Gewaltakte, Truppenbewegungen, Waffenstillstände, Friedensverhandlungen, politische Entscheidungen, Sanktionen, Grenzveränderungen, Proteste, Streiks, ziviler Ungehorsam, humanitäre Interventionen und medienwirksame Kampagnen.

In der Praxis wird das Konfliktgeschehen oft durch strukturierte Ereignisdaten erfasst, etwa in Ereignisdatenbanken, die Ereignistypen, Ort, Zeitpunkt, Beteiligte und Folgen dokumentieren. Solche Daten ermöglichen Analysen von Eskalations- und Deeskalationsmustern, zeitlichen Abläufen und Auswirkungen auf Bevölkerung.

Der Begriff dient der Abgrenzung gegenüber abstrakten Konfliktdynamiken und betont die konkrete Faktizität der Ereignisse. Er ist in der Politikwissenschaft, Sicherheitsstudien und Mediendebatten gebräuchlich und unterstützt Risikoabschätzungen, Policy-Entscheidungen sowie die historische Einordnung von Konfliktverläufen. Dabei sind Berichterstattung und Datenannahmen kritisch zu beachten.