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Kollisionsbreite

Kollisionsbreite ist ein Begriff aus der Teilchenphysik, der die Breite eines resonanten Peaks im Verlauf einer Teilchenkollision oder im Invariantmassenspektrum der Zerfallsprodukte beschreibt. Sie ist ein Maß für die Instabilität eines kurzlebigen Zwischenzustands, der im Verlauf der Wechselwirkung entsteht. In der Quantenmechanik steht die Kollisionsbreite in engem Zusammenhang mit der Lebensdauer des Zwischenzustands; sie ist ungefähr der inversen Lebensdauer verbunden, nach der Heisenbergschen Unschärferelation τ ≈ ħ/Γ. Für schmale Resonanzen wird oft eine Breit-Wigner-Verteilung verwendet, deren Vollbreite bei halbem Maximum (FWHM) dem Γ entspricht, wenn die experimentelle Auflösung vernachlässigt wird.

Experimentell wird die Kollisionsbreite durch die Analyse der Invariantmasse der Zerfallsprodukte bestimmt. Die beobachtete Peak-Form ergibt

Beispiele aus der Praxis betreffen Z-Boson-Kollisionen, bei denen die natürliche Breite etwa im GeV-Bereich liegt, oder

sich
aus
der
natürlichen
Breit-Wigner-Verteilung,
die
durch
die
Detektorauflösung
und
weitere
Effekte
wie
Initialzustandsstrahlung
(ISR)
oder
der
Energieverbreiterung
des
Beams
konvolviert
wird.
Dadurch
kann
die
gemessene
Breite
von
der
reinen,
natürlichen
Breite
abweichen.
Wichtige
Einflussfaktoren
sind
daher
die
Lebensdauer
des
Resonanzzustands,
die
Detektorleistung
und
die
Kollisionsumgebung.
den
Higgs-Boson-Zustand,
dessen
natürliche
Breite
deutlich
kleiner
ist
und
daher
besondere
Anforderungen
an
die
Messung
stellt.
Die
Kollisionsbreite
liefert
wichtige
Informationen
über
Kopplungen
und
Zerfallskanäle
eines
Partikels
und
dient
der
Prüfung
des
Standardmodells
sowie
der
Suche
nach
neuen,
resonanten
Zuständen.
See
also:
Breit-Wigner-Verteilung,
Resonanz,
Zerfallbreite,
Lebensdauer.