Kolbenpumpe

Eine Kolbenpumpe (Pistonpumpe) ist eine Positiv-Verdrängerpumpe, bei der ein Kolben in einem Zylinder hin- und her bewegt wird, um Flüssigkeit zu fördern. Durch den Hub wird der Zylinder zuerst gefüllt (Ansaugen) und danach die Flüssigkeit unter Druck in das System gedrückt (Auslass). Typische Kolbenpumpen verwenden Einlass- und Auslassventile, die das Strömungsverhältnis regeln.

Konstruktion und Varianten: Es gibt einfachwirkende Kolbenpumpen, bei denen die Flüssigkeit nur bei einem Hub gefördert wird, sowie doppeltwirkende Pumpen, die bei jedem Hub Fördervolumen liefern. Kolbenpumpen können von Motoren, Kurbel- oder Pneumatikantrieben angetrieben werden. In der Hochdrucktechnik kommen häufig mehrstufige oder Plungerpumpen zum Einsatz, um sehr hohe Drücke zu erreichen.

Anwendungen: Kolbenpumpen finden Anwendung in Hydrauliksystemen, in Öl- und Wasserförderung, in chemischen und pharmazeutischen Prozessen, in Laboren sowie in Maschinenbau- und Druckanlagen. Sie eignen sich besonders für niedrige bis mittlere Fördermengen bei hohen Drücken und für schlecht zu pumpende Flüssigkeiten.

Vor- und Nachteile: Vorteile sind hoher Druck, gute Selbstansaugung und einfache Wartung der Ventile. Nachteile sind pulsierende Fördermenge, größere Bauform, Verschleiß an Dichtungen und Empfindlichkeit gegenüber Partikeln; Reinigungs- und Dichtungsmaßnahmen notwendig.

Historische Einordnung: Die Prinzipien der Kolbenpumpen wurden im Laufe des 17. bis 19. Jahrhunderts weiterentwickelt; sie gehören zu den ältesten Pumpentypen und bilden heute oft Bestandteil moderner Hydraulik- und Dosiersysteme.