Knorpelhaut

Knorpelhaut bezeichnet die Haut der Knorpelfische, zu denen Haie, Rochen und Chimären gehören. Der Name leitet sich von der knorpeligen Skelettstruktur dieser Fische ab. Die Haut wirkt rau und uneben, was auf die darunter liegenden Strukturen zurückgeht, deren Oberflächendiffusion und Schutzfunktionen die Anpassung an das Leben im Wasser unterstützen.

Die rauhe Oberflächenstruktur entsteht durch placoidische Schuppen, auch Dentikel genannt. Diese Schuppen bestehen aus einem dentinartigen Kern und einer harten äußeren Schicht aus Enameloid und sind fest in der Dermis verankert. Die Epidermis bedeckt die Schuppen, so dass die Oberfläche kontinuierlich texturiert bleibt. Das Muster der Dentikel variiert stark zwischen Arten und Individuen und trägt zur charakteristischen Hautstruktur bei.

Funktionell dienen die Dentikel mehreren Zwecken: Sie verbessern die Hydrodynamik, reduzieren Reibung und Turbulenzen beim Schwimmen und schützen die Haut vor Abrieb, Verletzungen und Parasiten. Die mikroskopische Anordnung der Schuppen beeinflusst daher sowohl Beweglichkeit als auch Schutz der Tiere und liefert oft taxonomische Hinweise für Forschende.

Vorkommen und Vielfalt: Die Form, Größe und Ausprägung der Dentikel unterscheiden sich deutlich zwischen Haien, Rochen und Chimären sowie innerhalb einzelner Arten. Diese Vielfalt ermöglicht unter anderem mikroskopische Unterscheidungen und fossilbasierte Rekonstruktionen der Hautmorphe bei Knochenfischen.

Historische Nutzung und Forschung: Die Haut von Haien bzw. Rochen wurde historisch auch für Lederwaren verwendet (Shagreen). In der modernen Wissenschaft inspirieren Sharkskin-ähnliche Oberflächen biomimetische Materialien und Antifouling-Beschichtungen, die auf der nanoskopischen Struktur der Dermal-Dentikel basieren.