Klimabilanz

Klimabilanz ist die systematische Erfassung und Bewertung der Treibhausgasemissionen und -senken einer Organisation, eines Produkts oder einer Aktivität über einen definierten Zeitraum. Ziel ist Transparenz gegenüber Stakeholdern und die Grundlage für Maßnahmen zur Emissionsminderung. Die Bilanz fasst Emissionen in Treibhausgasen zusammen, üblicherweise in CO2-Äquivalenten (CO2e).

In der Praxis gliedert sich eine Klimabilanz in unterschiedliche Emissionsquellen: direkte Emissionen (Scopes 1), indirekte Emissionen aus eingesetztem Strom, Dampf, Wärme (Scope 2) und weitere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3). Die Methodik orientiert sich am GHG Protocol und ergänzt Standards wie ISO 14064 und ISO 14067 (Produktkalkulation). Bei Produkt- und Organisationsbilanzen werden Lebenszyklusphasen betrachtet, entsprechend der Lebenszyklusanalyse (LCA).

Ablauf: Festlegung des Zielrahmens, Randbedingungen und der Perspektive; Erhebung von Aktivitätsdaten; Anwendung von Emissionsfaktoren; Aggregation zu einer Gesamtbilanz in CO2e; Prüfung, Validierung und Berichterstattung. Optional werden Szenarien zur Reduktion, Zielwerte (z. B. Science Based Targets) und Maßnahmenpläne aufgenommen.

Anwendungen reichen von Berichterstattung im Nachhaltigkeitsbericht über Lieferkettenmanagement bis hin zu Produktkennzeichnung und politischen Evaluierungen. Typische Grenzen und Unsicherheiten ergeben sich aus Datenqualität, zeitlicher und geografischer Abgrenzung sowie aus der Wahl der Bewertungsmethoden.