Kalibrierdeckung

Kalibrierdeckung bezeichnet in der Mess- und Kalibriertechnik den Umfang, in dem die Ergebnisse einer Kalibrierung für die spätere Anwendung gültig sind. Sie beschreibt den Abdeckungsbereich von Messgrößen, Messbereichen und Betriebsbedingungen, unter denen eine Kalibrierung die angestrebte Genauigkeit sicherstellt. Neben dem reinen Messbereich umfasst sie auch zeitliche Aspekte (Kalibrierintervall) und Umweltbedingungen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, die die Kalibrierung beeinflussen können.

Wichtige Bestandteile der Kalibrierdeckung sind der Kalibrierbereich, das Kalibrierprofil (linear, quadratisch, kurvenförmig), die Referenzgrößen mit Nachweisen der Nachverfolgbarkeit sowie die dokumentierten Annahmen über Umgebungsbedingungen und Alterung des Messsystems. Die Abdeckung wird oft durch eine Abdeckungsanalyse oder Kalibrierungsabdeckungsmappe ermittelt, die angibt, welche Teile des erforderlichen Messbereichs durch die durchgeführte Kalibrierung abgedeckt sind und wo Lücken bestehen.

In der Praxis dient die Kalibrierdeckung dazu, Risikobereiche zu identifizieren, den Kalibrierplan zu optimieren und die Angabe der Kalibrierung in Zertifikaten klar zu kommunizieren. Sie unterstützt die Festlegung von Kalibrierrichtlinien, Intervallen und passenden Kalibrierstrategien, insbesondere für Instrumente, die in unterschiedlichen Umgebungen oder über längere Zeiträume eingesetzt werden.

Der Begriff wird in vielen Kontexten genutzt, ist jedoch nicht immer standardisiert. Stattdessen spricht man oft von Abdeckbereich, Gültigkeitsbereich oder Kalibrierradius; das zugrunde liegende Ziel bleibt stets die sichere und zuverlässige Messpraxis.