InterpassTemperatur

Interpass-Temperatur bezeichnet die Temperatur des Schweißbereichs zwischen aufeinanderfolgenden Schweißnähten bei mehrlagigem Schweißen. Sie wird durch die Schweißdokumente wie die Welding Procedure Specification (WPS) festgelegt und hängt von Material, Schweißprozess, Wanddicke sowie den einschlägigen Normen ab. Allgemein gilt, dass diese Temperatur je nach Werkstoff und Anforderung variiert und in der Praxis zwischen Umgebungstemperatur und einigen hundert Grad Celsius liegen kann.

Der Zweck der Interpass-Temperatur ist die Kontrolle des Wärmeeintrags und des Gefüges in der Wärme betroffenen Zone. Durch die Begrenzung der Temperatur zwischen Passfolgen sollen Verzug, Rissbildung und unerwünschte Gefügeänderungen minimiert sowie die erzielbaren mechanischen Eigenschaften sichergestellt werden. Insbesondere bei hochfesten Stählen und korrosionsbeständigen Legierungen spielt die Einhaltung von Interpass-Parametern eine wichtige Rolle.

Messung und Regelung erfolgen typischerweise mit Thermoelementen oder Infrarotmessgeräten. Die Messung erfolgt zwischen den einzelnen Passfolgen, oft am Basis- oder Nahtbereich, und wird in der WPS festgelegt. Die Regelung hängt vom Schweißprozess (MMA/SMAW, MIG/MAG, TIG), dem Werkstoff, der Geometrie und der Nachbehandlung ab. Haltezeiten zwischen den Pässen sowie kontrollierte Vorwärmung oder Nachwärmbehandlung können eingesetzt werden, um die Interpass-Temperatur sicher einzuhalten.

Faktoren, die die Interpass-Temperatur beeinflussen, umfassen Materialtyp, Legierung, Dicke, Wärmeeintrag des ersten Passes, Werkstückform, Kühlbedingungen und die Passreihenfolge. Eine falsche Temperatur kann zu unzureichender Verschmelzung, erhöhter Restspannung, Verzug oder Rissbildung führen. Die Einhaltung wird dokumentiert und geprüft, um die geforderte Qualität der Schweißnaht sicherzustellen.