Interoperabilitätsnotationen

Interoperabilitätsnotationen bezeichnen Sammlungen von Notationen, Formaten und Modellen, die der Beschreibung, dem Austausch und der Ausführung von Informationen und Funktionen zwischen heterogenen Systemen dienen. Sie ermöglichen sowohl syntaktische als auch semantische Interoperabilität, indem sie klare Spezifikationen für Datenstrukturen, Schnittstellen, Protokolle und Bedeutungen liefern.

Zu den gängigen Notationen gehören Datenaustauschformate wie XML, JSON, YAML und CSV; Modell- und Schema-Sprachen wie XML Schema, JSON Schema, UML sowie semantische Rich-Notationen wie RDF, OWL und SPARQL. Zur Beschreibung von Schnittstellen und Diensten zählen Interface Description Languages und Servicebeschreibungen wie WSDL, OpenAPI (Swagger) und GraphQL-Schemata. Prozessnotationen wie BPMN unterstützen die Modellierung von Abläufen.

Interoperabilitätsnotationen dienen der leichteren Integration von Systemen, der Wiederverwendung von Daten und der Automatisierung von Prozessen. Sie finden Anwendung in Bereichen wie Unternehmensintegration, öffentlicher Verwaltung, Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen und Cloud-Datenökosystemen.

Standardisierung und Governance sind entscheidend: Normungsorganisationen wie ISO/IEC, W3C, IEEE, HL7 und OMG entwickeln Spezifikationen; Branchen- und Gemeinsame Standards definieren Konformität, Versionierung und Kompatibilität. Mediation und Mapping zwischen unterschiedlichen Notationen sind oft erforderlich.

Herausforderungen umfassen semantische Drift, Ontologie-Alignment, Sicherheit, Datenschutz und Kosten der Umsetzung. Die Wahl der Notationen hängt von den Zielen, vorhandenen Investitionen und dem Grad der gewünschten Interoperabilität ab.