Intermediäres

Intermediäres ist ein Fachbegriff in der deutschen Fachsprache, der Zwischenzustände oder Zwischenprodukte in Prozessen bezeichnet.

In der Chemie bezieht sich der Begriff typischerweise auf Reaktionsintermediäre, transient gebildete Spezies, die während einer chemischen Umwandlung entstehen und später wieder verbraucht werden. Beispiele sind Carbocationen, Carbanionen, Radikale, Carbenen oder σ-Komplexe. Vielen dieser Spezies fehlen stabile isolierbare Formen unter Standardbedingungen; sie können aber stabilisiert oder durch Trapping nachgewiesen werden.

Rolle in Reaktionsmechanismen: Intermediäre erklären den schrittweisen Verlauf einer Reaktion und helfen, Energieprofile, Ratenbestimmungen und Produktverteilungen zu verstehen. Die Identifikation eines vermuteten Intermediäres unterstützt ein bestimmtes Mechanismusmodell. Übergangszustände, die nicht isolierbar sind, unterscheiden sich davon.

Nachweis und Identifikation: In-situ-Spektroskopie (NMR, UV-Vis, EPR), kinetische Trapping-Experimente, isotopische Kennzeichnung und computerchemische Berechnungen liefern Hinweise auf Intermediäre.

Beispiele: Der Carbocation-Zwischenzustand bei SN1-Reaktionen; das Bromonium-Ion bei der Addition an Doppelbindungen; Radikale in Polymerisationsreaktionen. In der Biochemie können Enzym-Schritte als Intermediäre beschrieben werden.

Siehe auch: Reaktionsmechanismus, Zwischenprodukt, Übergangszustand, Kinetik.