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Interfacialität

Interfacialität bezeichnet die Gesamtheit der Eigenschaften, Prozesse und Phänomene, die an der Grenzfläche zwischen zwei Phasen auftreten, wie Feststoff–Flüssigkeit, Flüssigkeit–Flüssigkeit oder Gas–Flüssigkeit. Der Interfacialraum weicht in Struktur und Zusammensetzung von den angrenzenden Phasen ab und beeinflusst, wie Stoffe zwischen den Phasen transportiert werden, wie Oberflächen benetzt werden und wie mechanische Kräfte an der Grenzfläche wirken.

Zentrale Konzepte sind Interfacialspannung (Grenzflächenspannung), Benetzung und Kontaktwinkel, Adsorption von Grenzflächenaktiven Molekülen (z. B. Tenside) sowie

Interfacialität spielt eine zentrale Rolle in der Chemie (Katalyse an Grenzflächen, Emulsionen, Kolloidalsysteme), der Materialwissenschaft (Beschichtungen,

die
Bildung
und
Dynamik
von
Grenzschichten.
In
vielen
Systemen
ordnet
sich
Molekül-
oder
Ionenschicht
in
der
Grenzregion
spezifisch
aus,
was
zu
veränderten
Reaktionsraten,
Diffusionseigenschaften
oder
rheologischen
Verläufen
führen
kann.
Verbundwerkstoffe),
der
Biologie
(Zellmembranen
als
Grenzflächen),
der
Umweltwissenschaft
(Öl-Wasser-Systeme,
Kontaminationsausbreitung)
sowie
der
Energiespeicherung
und
-umwandlung
(Elektroden-Grenzflächen,
Elektrolyt-Gas-Interfaces).
Messtechnisch
werden
Grenzflächenkräfte
oft
durch
Tensiometrie
oder
Kontaktwinkel
gemessen;
strukturelle
Eigenschaften
lassen
sich
mit
Spektroskopie,
Oberflächenstreuungen
oder
Neutronen-/Röntgenmethoden
untersuchen.