Grenzschichten
Grenzschichten sind dünne Bereiche in der Nähe von festen Oberflächen, in denen Eigenschaften einer Strömung stark von den Randbedingungen beeinflusst werden. In Fluiden betrifft dies vor allem die Geschwindigkeit, aber auch Temperatur- und Konzentrationsprofile, die sich vom Oberflächenwert bis zum Freiströmwert entwickeln. Der Begriff stammt von Ludwig Prandtl, der die Grenzschichtentheorie 1904 begründete. Grenzschichten spielen eine zentrale Rolle in Strömungsmechanik, Wärmeübertragung und Stofftransport und treten auch in Geophysik, Meteorologie und Umwelttechnik auf, etwa in der atmosphärischen oder ozeanischen Grenzschicht.
Man unterscheidet grob laminare und turbulente Grenzschichten. Die Dicke wächst mit der Distanz vom Anlaufpunkt; bei
Historisch ergibt sich die Grenzschicht mithilfe der Näherung der Navier–Stokes-Gleichungen; Prandts Ansatz führt zu den Grenzschichtgleichungen,
Anwendungsbeispiele reichen von der Aerodynamik (Luftwiderstand an Flügeln) über Wärmeübertragung und Kühlung von Bauteilen bis zur