Inspektionsprozesse

Inspektionsprozesse sind strukturierte Abläufe zur Prüfung von Artefakten, Prozessen oder Systemen, um Übereinstimmung mit Spezifikationen, Normen oder Anforderungen sicherzustellen. Ziel ist Qualitätssicherung, Fehlerprävention und Transparenz im Entwicklungs- und Produktionsprozess. Typen umfassen Inspektionen, Reviews und Audits. Eine Inspektion ist meist eine gezielte Prüfung eines Dokuments, Codes oder Produkts anhand einer Checkliste. Ein Audit ist eine unabhängige, systematische Bewertung gegen festgelegte Kriterien, oft mit Zertifizierungscharakter. Walkthroughs oder Peer-Reviews sind informelle Formen des Durchlaufs durch Artefakte, um Verständnis zu sichern und Prävention zu fördern.

Ablauf: Planen, Durchführung, Dokumentation, Nachbereitung. In der Planungsphase werden Ziele, Kriterien, Rollen und Zeitplan festgelegt. Während der Durchführung prüfen Prüfer Artefakte gegen Checklisten, erfassen Abweichungen, Risiken und Verbesserungsvorschläge. Ergebnisse werden in einem Protokoll festgehalten. Die Nachbereitung umfasst Korrekturmaßnahmen, Nachverfolgung von Abhilfen und ggf. erneute Prüfung.

Rollen: Moderator, Prüfer, Autor des Artefakts, Leser/Auftraggeber. Tools: Checklisten, Protokolle, Nachverfolgungssysteme.

Standards: Normen wie ISO 9001, ISO/IEC 19011 bieten Leitlinien für Kompetenzen, Unabhängigkeit, Dokumentation und Wirksamkeit von Inspektionsprozessen. Anwendungsbereiche: Softwareentwicklung (Code Reviews), Fertigung, Bau, Medizinprodukte, Luftfahrt.

Vorteile: Frühe Fehlererkennung, bessere Dokumentation, Verantwortlichkeiten, Verbesserte Prozessqualität. Herausforderungen: Zeitaufwand, Subjektivität, Umgang mit Abweichungen. Kennzahlen: Abweichungsrate, mittlere Bearbeitungszeit, Umsetzungsgeschwindigkeit von Korrekturen.