Inositolringen

Inositolringen bezeichnet die zyklische Struktur des Inositols, eines Cyclohexan-1,2,3,4,5,6-hexols, das sechs Hydroxylgruppen trägt. Inositol kommt in mehreren Stereoisomeren vor; der biologisch am wichtigsten ist myo-Inositol, das am häufigsten vorkommt und in der Regel meso ist. Weitere Isomere sind muco-, allo-, neo-, chiro- und scyllo-Inositol, deren Unterschiede vor allem in der räumlichen Anordnung der Hydroxylgruppen liegen.

Chemische Bedeutung und biologische Rolle: Der Inositolring dient als Grundgerüst vieler Phosphoinositide, die als Bestandteil der Zellmembran fungieren. Phosphorylierung des Rings an verschiedenen Positionen erzeugt Inositolphosphate (wie IP3, IP4, IP5, IP6) sowie die Membranlipide PIP, PIP2 und PIP3. Diese Moleküle spielen zentrale Rollen in der Signaltransduktion, der Kalziumfreisetzung und der Regulation von Zellwachstum, Vesikeltransport und anderem. Ein bekannter Signalweg führt durch die Spaltung von PIP2 durch Phospholipase C, wobei IP3 als second messenger und DAG freigesetzt werden.

Vorkommen, Verwendung und Forschung: Inositol wird biosynthetisch aus Glucose-6-phosphat gebildet und kommt auch in Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkorn vor. Myo-Inositol wird häufig als Nahrungsergänzung verwendet, oft in Kombination mit D-Chiro-Inositol, insbesondere bei kosmetiker Studien zum polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS); die evidenz zur Wirksamkeit ist unterschiedlich. Forschung untersucht zudem die Rolle des Inositolrings in verschiedenen metabolischen Signalen und Erkrankungen.

Sicherheit: Inositol und viele Nahrungsergänzungen werden allgemein gut vertragen; bei hohen Dosen können gastrointestinale Beschwerden auftreten. Wie bei allen Ergänzungsmitteln empfiehlt sich ärztlicher Rat.