Injektionsort

Injektionsort bezeichnet den Ort, an dem eine Injektion verabreicht wird. Der Begriff wird vor allem in der Medizin verwendet, findet aber auch in technischen Bereichen Anwendung, in denen Flüssigkeiten gezielt an eine bestimmte Stelle eingeführt werden sollen.

Im medizinischen Kontext hängt der Injektionsort von der Art der Verabreichung ab. Typische Injektionsarten sind intramuskulär (IM), subkutan (SC) und intravenös (IV). Intramuskuläre Injektionen erfolgen oft in den Deltoidmuskel des Oberarms, seltener in anderen muskeln wie dem Ventroglutealbereich; bei Säuglingen wird häufig der Musculus vastus lateralis genutzt. Subkutane Injektionen erfolgen typischerweise am Bauch, an der Außenseite des Oberarms oder am Oberschenkel; hier ist der Abstand zu Nabel und Hautfalten wichtig. Intravenöse Injektionen zielen auf sichtbare Venen, meist in der Ellenbeuge oder am Handrücken. Für bestimmte Therapien können auch intraartikuläre oder andere spezifische Injektionsorte gewählt werden. Grundsätze der Praxis umfassen eine saubere Technik, Revision der Injektionsstelle zur Vermeidung von Gewebeschäden, sowie das Rotieren der Stellen, um lokale Komplikationen zu verringern. Mögliche Risiken sind Infektion, Schmerzen, Reizungen, Blutergüsse oder lipodystrophische Veränderungen bei wiederholter subkutaner Injektion.

Im technischen Bereich bezeichnet der Injektionsort die Stelle, an der Materialien in Gewebe, Bauteile oder Umweltmedien eingebracht werden. Beispiele sind Injektionsgrout oder Harzinjektionen in Bau- oder Sanierungsprojekten sowie Injektionsbrunnen zur Grundwasser- oder Öl- und Gasförderung. Die Wahl des Ortes hängt von Zielgeologie, Zugänglichkeit, Sicherheitsaspekten und Überwachungsmöglichkeiten ab.

Siehe auch: Verabreichungstechnik, Injektionstechnik, Grouting, Injektionsbrunnen.