Infrastrukturwartung

Infrastrukturwartung bezeichnet alle planmäßigen Maßnahmen zur Erhaltung, Sicherung und Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von physischen Infrastruktursystemen wie Verkehrsinfrastruktur, Energie- und Wasserversorgung, Gebäudetechnik und IT-Infrastruktur. Ziel ist die Verlässlichkeit, Sicherheit, Kosteneffizienz und Lebensdauer.

Zu den Wartungsarten gehören präventive Wartung, zustandsbasierte Wartung, vorausschauende Wartung (predictive maintenance) und korrigierende Wartung. Präventivmaßnahmen dienen der Vermeidung von Ausfällen, zustandsbasierte Wartung orientiert sich am aktuellen Zustand von Bauteilen, vorausschauende Wartung nutzt Datenanalysen, und korrigierende Wartung erfolgt nach Störung.

Der Prozess umfasst Bestandsaufnahme, Risikoanalyse, Priorisierung, die Erstellung eines Wartungsplans, regelmäßige Inspektionen, Instandsetzung und Modernisierung sowie Dokumentation. Ressourcenplanung, Budgetierung, Personal und Lieferketten spielen eine zentrale Rolle. Rechts- und Sicherheitsvorgaben wie Normen und Genehmigungen beeinflussen Terminplanung.

Technologisch wird Infrastrukturwartung durch Asset-Management-Systeme (CMMS/EAM), Gebäudemanagementsysteme (BMS), Sensorik, Internet der Dinge (IoT) und Datenanalyse unterstützt. Dazu gehören Condition Monitoring, Fernüberwachung, Drohneninspektion und Wartungsprognosen. Eine gute Datenqualität ist entscheidend, um Prioritäten korrekt zu setzen.

Eine effektive Infrastrukturwartung erhöht Zuverlässigkeit, reduziert Ausfallrisiken und Gesamtkosten, verlängert Lebensdauer und verbessert Sicherheit. Herausforderungen sind begrenzte Budgets, Priorisierung konkurrierender Bedürfnisse, Fachkräftemangel, Fragmentierung von Eigentum und Verantwortung sowie regulatorische Auflagen. Typische Anwendungsbeispiele sind Brücken- und Straßennetz, Wasser- und Abwassersysteme, Energieversorgungsnetze, Rechenzentren und öffentliche Verkehrsinfrastrukturen.