Infiltrationsrisiken

Infiltrationsrisiken bezeichnen potenzielle Gefahrenquellen und Wahrscheinlichkeiten, mit denen Systeme, Baulichkeiten oder Bereiche durch das Eindringen unerwünschter Elemente beeinträchtigt werden können. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, darunter Geotechnik, Bauwesen, Wasserwirtschaft und Informationssicherheit. Wesentlich sind die Art des Eindringens, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die möglichen Folgen.

Im Hydrologischen und Bauwesen bezieht sich Infiltration auf das Eindringen von Wasser oder feuchter Luft in Boden, Strukturen oder Bauwerke. Hohe Infiltration kann zu Feuchtigkeit, Schimmel, Materialschäden und erhöhtem Grundwasserspiegel führen. Faktoren sind Bodenbeschaffenheit, Durchlässigkeit, Niederschläge, Versiegelung und Abdichtungen. Risiken steigen bei Starkregen und unzureichender Drainage.

Im Entwässerungssystem beschreibt Infiltration das Eindringen von Grundwasser in Kanäle oder Rohrleitungen. Dadurch erhöht sich das Abwasservolumen, was Überschwemmungen, Geruchsprobleme oder Mehrbelastung der Kläranlagen verursachen kann.

Im Bereich der Informationssicherheit bedeutet Infiltration das unbefugte Eindringen in Netzwerke, Systeme oder Anwendungen. Ursachen sind Phishing, schwache Authentifizierung, Sicherheitslücken und Social Engineering. Folgen reichen von Datenverlust und Betriebsstörungen bis zu Reputationsschäden.

Zur Bewertung von Infiltrationsrisiken werden Risikoanalysen, Monitoring und Modelle eingesetzt. Typische Maßnahmen umfassen Abdichtung, Drainage, Rückhaltesysteme sowie im IT-Bereich starke Authentifizierung, regelmäßige Patch-Politik, Segmentierung von Netzen und kontinuierliche Überwachung.

Regelwerke und Leitlinien unterscheiden je nach Anwendungsgebiet. Im Bauwesen und im Wasserressourcenmanagement dienen Normen der Bewertung von Infiltration, während im IT-Sicherheitskontext branchenbezogene Richtlinien gelten.