Implantatsystem

Ein Implantatsystem bezeichnet eine Gruppe von Implantaten und passenden Komponenten, die zur operativen Versorgung im Körper eingesetzt werden, um verlorene Strukturen zu ersetzen oder zu stützen. Es kommt in Bereichen wie Zahnmedizin, Orthopädie oder Wirbelsäulenmedizin zum Einsatz und zielt darauf ab, Funktion und Ästhetik möglichst zuverlässig wiederherzustellen.

Aufbau und Komponenten: Typische Systeme umfassen das Implantat als Anker, Verbindungsstücke (Abutments) und Prothesen, sowie das notwendige Instrumentarium, chirurgische Führungen und Software zur Planung.

Materialien und Oberflächen: Hauptsächlich Titan und Titanlegierungen; Alternativen wie Zirkonoxid kommen in einigen Bereichen zum Einsatz. Oberflächenbehandlungen (z. B. Sandstrahlen, Anodisung oder Hydroxyapatit-Beschichtungen) verbessern die Knochenanbindung (Osseointegration).

Standards und Regulierung: Implantatsysteme unterliegen strengen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen. In der EU erfolgt eine CE-Kennzeichnung, in anderen Regionen gelten nationale Zulassungen. Wichtig sind Qualitätsmanagement nach ISO 13485 und Biokompatibilitätsprüfungen gemäß ISO 10993.

Risiken und Wartung: Mögliche Risiken umfassen Infektionen, Lockerung, Materialversagen oder Allergien. Die Planung, Implantation und Nachsorge erfolgen sorgfältig; die Lebensdauer hängt von Gerät, Belastung und Patient ab.