ImmobilienpreisVerhältnisse

ImmobilienpreisVerhältnisse bezeichnet in der Immobilienwirtschaft eine Gruppe von Kennzahlen, die den Wert von Immobilien im Verhältnis zu anderen Größen bewerten. Sie dienen der Einschätzung von Erschwinglichkeit, Valuation und Marktverhalten von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Der Begriff ist nicht standardisiert; verschiedene Indizes verwenden ähnliche Konzepte.

Zu den wichtigsten Kennzahlen gehören das Preis-Miet-Verhältnis und das Preis-Einkommen-Verhältnis. Das Preis-Miet-Verhältnis ergibt sich aus dem Kaufpreis geteilt durch die Jahresnettmiete eines Objekts; das Preis-Einkommen-Verhältnis setzt den Kaufpreis in Relation zum Jahreseinkommen der Haushalte. Beide Indizes ermöglichen Vergleiche über Zeit und Regionen.

Bedeutung und Interpretation: Ein niedriger Quotient deutet typischerweise auf eine günstigere Erschwinglichkeit im Vergleich zur Miete hin, ein hoher Quotient kann auf eine Überbewertung oder steigende Mieten hindeuten. Die Kennzahlen berücksichtigen jedoch nicht alle relevanten Einflussfaktoren wie Zinssätze, Steuern, Instandhaltungskosten oder Standortqualität.

Daten und Anwendung: Die Berechnungen beruhen auf Kaufpreisdaten, Mietwerten und Einkommen aus amtlichen Statistiken, Immobilienportalen, Maklerdaten oder Immobilienverbänden. Ergebnisse variieren stark nach Region, Stadtteil und Marktzyklus; ländliche Gebiete zeigen oft andere Verhältnisse als Großstädte. Vergleichsmaßstäbe sollten entsprechend gewählt werden.

Einschränkungen: Einzelne Kennzahlen liefern nur einen Teil des Bildes und sollten zusammen mit anderen Indikatoren wie Rendite, Leerstand, Sanierungsbedarf und Finanzierungskonditionen interpretiert werden. In der Politik und der Forschung dienen sie vor allem als Orientierungsgrößen für Erschwinglichkeit, Marktentwicklung und Risiko.