IgERezeptoren

IgERezeptoren sind Immunrezeptoren, die das Immunoglobulin E (IgE) erkennen und eine zentrale Rolle in allergischen Reaktionen sowie in der Immunüberwachung gegen Parasiten spielen. In Menschen existieren zwei Haupttypen: der hochaffine FcεRI-Rezeptor auf Mastzellen und Basophilen sowie der niedrigaffine FcεRII/CD23-Rezeptor, der vor allem auf B-Zellen und weiteren Immunzellen vorkommt.

Der Hochaffinitätsrezeptor FcεRI besteht aus vier Untereinheiten: einer α-Kette, die IgE bindet, sowie einer β-Kette und zwei γ-Ketten, die an der Signaltransduktion beteiligt sind (γ-Ketten tragen ITAM-Motive). Er wird primär auf Mastzellen, Basophilen sowie vereinzelt auf dendritischen Zellen exprimiert. Wenn das gebundene IgE durch ein Allergen quervernetzt wird, schalten der Rezeptor Signale an Lyn, Syk und nachfolgende Kalzium- und Entzündungskaskaden frei, wodurch die Entleerung von Granula, Freisetzung von Histamin, Leukotrienen und Zytokinen sowie eine rasche Entzündungsantwort ausgelöst wird.

FcεRII/CD23 hat eine niedrigere Bindungskapazität für IgE. Es liegt sowohl als Membranform als auch als lösliches sCD23 vor und wird auf B-Zellen, einigen T-Zellen, Monozyten und Eosinophilen exprimiert. CD23 moduliert IgE-Produktion durch B-Zellen und beteiligt sich an Transport und Präsentation von Antigenen sowie an der Regulation der IgE-Antwort.

Klinisch bedeuten IgERezeptoren vor allem eine zentrale Rolle in allergischen Erkrankungen wie Rhinitis, Asthma oder anaphylaktischen Reaktionen. Therapien, die freie IgE vermindern oder die FcεRI-Expression senken, verbessern die Symptome; Beispiel ist Omalizumab, ein anti-IgE-Antikörper. Forschungen zu FcεRI-blockierenden Antikörpern oder zu CD23-spezifischen Ansätzen werden fortgeführt. IgERezeptoren tragen auch zur Abwehr parasitärer Infektionen bei, indem sie Eosinophilenaktivierung fördern.