IVIVCEntwicklung

IVIVCEntwicklung bezeichnet im pharmazeutischen Umfeld den Prozess der Entwicklung einer In vitro–In vivo-Korrelation (IVIVC) für Arzneiformen. Eine IVIVC beschreibt die Beziehung zwischen der in vitro-Freisetzung eines Arzneistoffs und der in vivo-Bioverfügbarkeit nach der Applikation. Ziel ist es, vorherzusagen, wie sich Änderungen in der Formulierung oder im Herstellungsprozess auf die Freisetzung und die Bioverfügbarkeit auswirken.

Grundlagen der IVIVC umfassen drei Qualitätsstufen, Level A bis Level C. Level A entspricht einer punktgenauen, dekonvolvierten Korrelation zwischen der in vitro-Freisetzung und der in vivo-Freisetzung bzw. dem absorbierten Dosisverlauf und gilt als am aussagekräftigsten. Level B erfasst statistische Momenten-Korrelationen, Level C bezieht sich auf einzelne Freisetzungsparameter wie die Zeit bis zur halben Freisetzung. Die Entwicklung erfordert in der Regel robuste in vitro-Dissolutionsdaten und entsprechende in vivo-Plasmaspiegel oder freigesetzte Dosis über die Zeit.

Der Entwicklungsprozess umfasst Datensammlung, Modellierung und Validierung. Typische Schritte sind der Aufbau einer Dissolutionskurve unter standardisierten Bedingungen, die Verknüpfung mit bekannten in vivo-Daten und die Prüfung der Vorhersageleistung des Modells. Anwendungen reichen von der Unterstützung der Bioäquivalenzprüfung bei Generika bis zur Beschleunigung von Zulassungsverfahren durch Verringerung bzw. Optimierung tierischer oder klinischer Studien.

Herausforderungen bestehen bei komplexen Freisetzungsmechanismen, biologischen Variabilitäten, Medien- und Lebensmittel-Effekten sowie bei Formulierungen, die schwer in eine verlässliche IVIVC zu übersetzen sind. Trotzdem bleibt IVIVC ein zentraler Bestandteil moderner Formulierungsentwicklung und regulatorischer Strategien.