IPKlassifikationen

IPKlassifikationen bezeichnen systematische Ansätze zur Einordnung von geistigem Eigentum (IP) in Kategorien, um Schutzrechte, Wertermittlung, Suche und Rechtsdurchsetzung zu unterstützen. Sie stehen im Mittelpunkt vieler Geschäftsprozesse wie Patent- und Markenrecherche, Portfoliomanagement, Lizenzvergabe und Risikoanalyse. Die wichtigsten IP-Arten umfassen Patente, Marken, Designs (Geschmacksmuster), Urheberrechte sowie Geschäftsgeheimnisse.

Für Patente verwenden Organisationen internationale Klassifikationen wie die Internationale Patentklassifikation (IPC) und deren Weiterentwicklung zur Kooperativen Patentklassifikation (CPC), die technologische Gebiete standardisiert zuordnen. Für Marken dient die Nice Classification der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) zur Gliederung von Waren- und Dienstleistungsklassen. Für Designs wird oft die Locarno Classification herangezogen, die Designs geografisch und grafisch kategorisiert. Beim Urheberrecht gibt es keine universelle weltweite Kategorie, stattdessen werden Werke typischerweise durch Metadaten (Werkart, Autor, Veröffentlichungsjahr) beschrieben; die Einstufung kann je nach Rechtsordnung variieren. Geschäftsgeheimnisse sind schwer formal zu klassifizieren, oft erfolgt die Zuordnung nach Art der Informationen, Vertraulichkeitsgrad und betroffener Geschäftsbereiche.

Die Klassifikation erleichtert Suchfunktionen, Rechtsprüfungen, Portfoliostruktur und Compliance. Sie unterstützt auch Vergleichbarkeit von IP-Portfolios über Ländergrenzen hinweg, erleichtert Lizenzmodelle und die Bewertung von IP-Werten. Da Klassifikationen regelmäßig aktualisiert werden, ist eine laufende Pflege der entsprechenden Taxonomien erforderlich.