IPCCAssessmentberichte

IPCCAssessmentberichte, auf Deutsch oft als IPCC-Einschätzungsberichte oder Assessmentberichte bezeichnet, sind die zentralen Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Sie fassen den aktuellen Stand der klimawissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen, bewerten Risiken und Auswirkungen des Klimawandels und geben Handlungsoptionen für Anpassung, Minderung und politische Planung. Sie richten sich primär an politische Entscheidungsträger und die internationale Klimapolitik.

Der Aufbau der Berichte gliedert sich in drei Arbeitsgruppen (WGs) sowie einen Synthesis Report. WG I befasst sich mit den physikalischen Grundlagen des Klimasystems, WG II mit Auswirkungen, Vulnerabilität und Anpassung, WG III mit Minderung. Zusätzlich gibt es eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Summary for Policymakers, SPM) sowie den Synthesis Report, die als Kerndokumente dienen. Die Inhalte beinhalten Projektionen zukünftiger Klimaentwicklung auf Basis von Emissionsszenarien, Modellrechnungen, Beobachtungen und Risikoanalysen.

Der Entstehungsprozess der IPCCAssessmentberichte ist umfangreich: Hunderte von Wissenschaftlern arbeiten als Autoren und Autorenteams mit, Fachgutachter geben eine mehrstufige Begutachtung, und Regierungen der IPCC-Mitgliedsstaaten genehmigen die Summary for Policymakers jeder Stufe. Die Berichte werden periodisch, üblicherweise alle fünf bis sieben Jahre, veröffentlicht und bauen auf dem bestehenden Forschungsstand auf.

Historisch begannen die IPCC-Berichte in den 1990er Jahren (erste Gesamtbewertung 1990). Der aktuelle vollständige Zyklus, der AR6, wurde 2021/2022 veröffentlicht und fasst die jüngsten Erkenntnisse zur globalen Erwärmung, Projektionen und Unsicherheiten zusammen. Die Assessmentberichte liefern eine evidenzbasierte Orientierung für internationale Verhandlungen, nationale Klimastrategien und wissenschaftliche Forschung.

Sie sind in vielen Sprachen verfügbar und online frei zugänglich. Ihre Schwerpunkte, Daten und Methoden unterstützen die politische Debatte, ermöglichen Risikoabschätzungen und helfen bei der Festlegung von Zielen gemäß dem Pariser Abkommen.