Höhenplanung

Höhenplanung ist ein Ingenieur- und Planungsprozess, der die vertikale Dimension des Bauwesens und der Landschaft behandelt. Sie beschäftigt sich mit der Festlegung und Koordination von Höhenbezugspunkten, Höhenlinien und Höhendifferenzen sowie der vertikalen Abstimmung von Gelände, Straßen, Gebäuden, Entwässerungssystemen und anderen Infrastrukturen. Ziel ist eine sichere, funktionsfähige und landschaftlich integrierte Gestaltung.

Zentrale Begriffe der Höhenplanung sind Höhenbezug, Referenzhöhe und Höhenlage. In Deutschland wird häufig der Normalhöhennull NHN als offizieller Höhenbezug verwendet; weitere Unterschiede betreffen orthometrische Höhen versus geodätische Höhen. Die Höhenplanung berücksichtigt auch topografische Gegebenheiten, Geländemodellierung, Entwässerung, Hochwasserschutz und landschaftliche Belange sowie Vorgaben aus Bauordnungen und Flächennutzungsplänen.

Der Planungsprozess umfasst mehrere Schritte: Erhebung des Geländebestands durch topografische Vermessung, Luft- bzw. Laserscanning, und Erstellung von digitalen Geländemodellen; Festlegung eines geeigneten Höhenbezugs und die Entwicklung der Höhengliederung, etwa durch Querschnitte, Niveaupläne und Abrechnungen von Aushub und Auftrieb; Prüfung der Entwässerung und Hochwassersituation; Abstimmung mit Fachbereichen, Behörden und Umweltaspekten; Erstellung der Planunterlagen in GIS-, CAD- oder BIM-Formaten und Dokumentation der Ergebnisse.

Typische Anwendungsbereiche sind Verkehrswegeplanung (Straßen, Bahn), Siedlungs- und Landschaftsplanung, Hochwasserschutz und Entwässerung. Technische Herausforderungen ergeben sich aus regionalen Geländebedingungen, Datenqualität und der notwendigen Abstimmung zwischen Planungsdisziplinen sowie rechtlichen Vorgaben.