Hintegriffzeilen

Hintegriffzeilen sind eine neu geprägte Bezeichnung für eine spezifische Form marginaler Annotationen in Texten und digitalen Dokumenten. Eine Hintegriffzeile dient dazu, an einer Textstelle einen kurzen Hinweis, eine Querverweisung oder eine vorgeschlagene Bearbeitung direkt neben dem vorhandenen Text zu vermerken, ohne den Fluss des Haupttexts zu unterbrechen.

Der Begriff ist ein Neologismus aus dem deutschen Redaktions- und Digital-Humanities-Kontext und wurde zur Beschreibung dieser Annotationen eingeführt. In vielen Projekten werden Hintegriffzeilen als strukturierte Marginalien verwendet, die Klammern, Symbole oder kurze Stichworte tragen und sich auf vorhergehende oder folgende Abschnitte beziehen.

Technisch erscheinen Hintegriffzeilen in Printeditionen als dünne Linien am Rand mit einem kurzen Hinweis, während digitale Formate sie als separate Annotationsebene implementieren. Typischerweise enthalten sie einen Kennzeichner (z. B. HZ-01), den Hinweistext und einen Verweis auf Zielpassage oder – bei Cross-References – auf eine inhaltlich verwandte Stelle.

Publikationsprozesse nutzen Hintegriffzeilen vor allem in kollaborativen Workflows. Redakteure setzen sie ein, um Änderungen zu markieren, Vorschläge zu erläutern oder auf Quellen hinzuweisen. In Versionskontrollsystemen lassen sich diese Zeilen nachvollziehen, sodass Korrekturen und Diskussionen historisch dokumentiert bleiben.

Zu den Nachteilen gehören potenzielle Überladung des Seitenbildes und Missverständnisse, wenn Legende oder Encoding fehlt. Die Nutzung variiert stark zwischen Verlagen, Projekträumen und digitalen Archiven. Als verwandte Konzepte gelten Marginalien, Annotation, und Cross-Referencing.

Siehe auch: Marginalien, Annotation, Cross-Referenz, Revision.