HeuristikEvaluierungen

HeuristikEvaluierungen, oft als heuristische Evaluation bezeichnet, ist eine Methode der Usability-Inspektion. Ein Festhalten an bekannten Gestaltungsheuristiken ermöglicht es, Benutzerschnittstellen systematisch auf potenzielle Usability-Probleme zu prüfen, ohne dass Nutzer aktiv beteiligt sind. Der Zweck besteht darin, frühe, kostengünstige und konkrete Verbesserungsvorschläge zu liefern, die die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

Vorgehen: In der Regel arbeiten 3 bis 7 Evaluatoren unabhängig an der gleichen Schnittstelle. Sie prüfen das Produkt anhand eines Sets von Heuristiken (häufig Nielsen’s 10 Heuristiken) und notieren erkannte Probleme, Beispiele und mögliche Ursachen. Anschließend werden die Ergebnisse konsolidiert, oft mit einer Schweregradbewertung, die von kosmetischen Problemen bis zu kritischen Hindernissen reicht. Ein abschließender Bericht enthält die identifizierten Probleme, deren Relevanz und konkrete Gestaltungsempfehlungen.

Anwendung und Nutzen: Heuristische Evaluierungen lassen sich früh im Entwicklungsprozess durchführen und sind relativ kostengünstig. Sie eignen sich gut zur Projekteinführung, Vorab-Reviews oder als Ergänzung zu Nutzertests. Die Ergebnisse helfen Design- und Entwicklungsteams, zentrale Interaktionsprobleme zu priorisieren.

Einschränkungen: Die Methode basiert stark auf der Expertise der Evaluatoren und kann subjektiv sein. Sie ersetzt keine Benutzertests, sondern ergänzt diese. Zudem können domänenspezifische Anforderungen oder neue Technologien spezifischen heuristischen Setups bedürfen.