Hauptbremszylinder

Der Hauptbremszylinder (HBZ) ist der hydraulische Bremsaktuator eines Kraftfahrzeugs. Er wandelt die Pedalkraft in hydraulischen Druck um, der die Bremsleitungen zu den Bremssätteln oder Radbremszylindern antreibt. Ein anhängiger Bremsflüssigkeitsbehälter dient als Vorrat für den Kreislauf.

Aufbau: Typischerweise umfasst er einen Bohrungszylinder mit ein oder zwei Kolben, Dichtungen aus Gummi oder PTFE und eine Bohrung, deren Größe den maximalen Druck beeinflusst. Moderne Fahrzeuge verwenden häufig einen Tandem-HBZ mit zwei unabhängigen Drucksystemen in einem Gehäuse, um Redundanz sicherzustellen. Oft ist der HBZ mit dem Bremsflüssigkeitsbehälter verbunden oder in der Bremskraftverstärker-Einheit integriert.

Funktionsprinzip: Betätigt der Fahrer das Bremspedal, bewegt sich der Kolben im HBZ und erzeugt Druck in den Bremsleitungen. Der Druck ist proportional zur Pedalkraft und der Kolbenfläche. Bei Tandem-Systemen laufen zwei unabhängige Kreisläufe; bei Ausfall eines Kreislaufs bleibt der andere funktionsfähig.

Varianten: Tandem-HBZ sind in Pkw üblich; einfache Einzelzylinder wurden früher verwendet. In vielen Fahrzeugen ist der HBZ fest mit dem Bremskraftverstärker verbunden. Moderne HBZ können Sensoren zur Füllstandüberwachung enthalten und Diagnosedaten liefern.

Wartung und Fehler: Häufige Probleme sind Undichtigkeiten, verschlissene Dichtungen oder Verunreinigungen des Bremsmittels. Symptome sind schwammiger Pedal, längerer Bremsweg oder Warnleuchte. Wartung umfasst Austausch der Dichtungen oder des Zylinders und Entlüftung des Systems.

Sicherheit und Normen: Der HBZ muss den Fahrzeughersteller-Spezifikationen entsprechen und mit dem passenden Bremsflüssigkeitstyp betrieben werden. Fehlerhafte Funktion beeinträchtigt die Bremsleistung und erfordert fachgerechte Diagnose.