HTTPSprotokollien

HTTPSprotokolle bezeichnet eine Gruppe von Protokollen, die HTTP-Kommunikation durch Transportverschlüsselung absichern. Die verbreitete Umsetzung ist HTTP über Transport Layer Security, wobei SSL als veraltete Vorgängerbezeichnung gilt und TLS die aktuelle Basis bildet. TLS sorgt für Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der Verbindung.

Zentrale Elemente sind der Schlüsselaustausch, die Authentisierung und die Verschlüsselung der übertragenen Daten. Zu Beginn des Verbindungsaufbaus tauschen Client und Server Informationen über Versionen, Chiffriersätze und Erweiterungen aus. Der Server präsentiert ein Zertifikat, das von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt wurde; der Client überprüft die Gültigkeit des Zertifikats, um den Server zu authentifizieren. Über den angelegten Sitzungsschlüssel erfolgt danach die symmetrische Verschlüsselung der Daten. Durch Mechanismen wie Session Resumption lassen sich Verbindungen künftig schneller wiederherstellen. TLS-Erweiterungen unterstützen Funktionen wie Server Name Indication zur Zuordnung mehrerer Domains zum gleichen Server, ALPN zur Aushandlung von HTTP/2 oder HTTP/3 und OCSP-Stapling zur Prüfung des Zertifikatstatus.

HTTPS wird typischerweise über Port vierhundertdreiundsechzig abgewickelt. Besonders wichtig für Sicherheit und Leistung sind der Einsatz aktueller TLS-Versionen, eine gültige Zertifikatkette, regelmäßige Erneuerung der Zertifikate sowie eine passende Konfiguration, die ältere, unsichere Protokollversionen deaktiviert. TLS bietet in Verbindung mit HTTP zusätzliche Schutzmechanismen wie HSTS, die verhindern, dass Verbindungen unverschlüsselt oder über unsichere Wege entstehen.

In der Praxis ermöglichen HTTPSprotokolle eine sichere Webkommunikation für E-Commerce, Banking, APIs und Webanwendungen, während die Weiterentwicklung von TLS und kompatiblen HTTP-Versionen kontinuierlich auf Sicherheit und Effizienz zielt.