Grammatikfehler

Grammatikfehler bezeichnet man als Abweichungen von den geltenden grammatischen Regeln einer Sprache. Sie betreffen Bereiche wie Wortarten, Flexion, Satzstruktur, Kasus, Zeitformen und Zeichensetzung. Der Begriff unterscheidet sich von Rechtschreibfehlern, die die Schreibweise betreffen; Grammatik regelt, wie Wörter zueinander in Beziehung stehen und wie Sätze aufgebaut sind.

Typischerweise lassen sich Grammatikfehler in mehrere Gruppen einteilen: Kongruenzfehler (Subjekt-Verb-Kongruenz, Numerus), Kasusfehler (Dativ/Akkusativ), Satzbau oder Wortstellung (Ordnung von Verb, Nebensätzen), Tempus- und Modusfehler sowie Fehler bei Pronomen und Präpositionen.

Ursachen sind oft die L1-Interferenz beim Sprachenlernen, unklare Regeln im Lernmaterial, fehlerhafte Übersetzungen und der Umgang mit Dialekten oder Umgangssprache. Auch mangelhafte Übung in der Grammatik oder Zeitdruck kann zu Fehlern führen.

Beispiele: Kongruenzfehler: „Die Gruppe sind hier“ statt „Die Gruppe ist hier.“ Kasusfehler: „Ich gebe den Mann das Buch“ statt „Ich gebe dem Mann das Buch.“ Satzbau: In Nebensätzen gilt die Verbendstellung; falsch: „Ich glaube, dass heute er kommt.“ Korrekt: „Ich glaube, dass er heute kommt.“ Zeitformen: „Ich habe heute Morgen früh aufgestanden“ statt „Ich bin heute Morgen früh aufgestanden.“ Zeichensetzung: „Lass uns essen Opa“ statt „Lass uns essen, Opa.“

Erkennung und Korrektur erfolgen durch Selbstkorrektur, Lektorat, Sprachprüfungen und automatische Grammatik-Checkers. In der Lehre werden Regelübungen, Lese- und Schreibaufgaben sowie das kritische Lesen von Texten eingesetzt. Standardwerke wie Duden und Grammatikhandbücher dienen als Referenz. Grammatikfehler variieren je nach Varietät: In der Alltagssprache treten sie häufiger auf; in der Standardsprache werden sie oft vermieden.