Glühwürmchen

Glühwürmchen, umgangssprachlich für die Leuchtkäfer der Familie Lampyridae, sind eine Gruppe von Käfern (Ordnung Coleoptera). Weltweit verbreitet, kommen sie bevorzugt in gemäßigten und tropischen Zonen vor; in Europa und Deutschland sind mehrere Arten heimisch. Sie zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, Licht zu erzeugen, das sie vor allem zur Partnersuche einsetzen.

Die Biolumineszenz entsteht in spezialisierten Leuchtorganen am Hinterleib. Durch eine chemische Reaktion, bei der das Enzym Luciferase das Substrat Luciferin zusammen mit ATP und Magnesium oxidiert, wird Licht freigesetzt. Das Licht gilt als Kaltlicht und wird oft in charakteristischen Mustern gesendet, die art- und geschlechtsspezifisch sind.

Der Lebenszyklus umfasst Ei, Larve, Puppe und erwachsenes Insekt. Die Larven sind räuberisch und jagen überwiegend Schnecken, Würmer und andere kleine Wirbellose; einige Arten zeigen ebenfalls eine leichtere Speise. Die adulten Glühwürmchen leben in der Regel nur wenige Tage bis Wochen; viele Arten ernähren sich als Erwachsene nicht oder von Nektar. Die Paarung erfolgt durch visuelle Leuchtzeichen: Männchen fliegen und senden Signale, Weibchen (oft sitzend in der Vegetation) antworten mit ihrem eigenen Licht.

Lebensräume sind feuchte Wälder, Uferzonen, Hecken und Grünland, oft in der Nähe von Gewässern. Lichtverschmutzung, Habitatverlust und Pestizideinsatz beeinträchtigen die Kommunikation und den Fortbestand vieler Arten. Glühwürmchen gelten daher als Indikatorarten für intakte nächtliche Ökosysteme.