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Gitterschwingungen

Gitterschwingungen sind kollektive Bewegungen der Atome in einem Kristallgitter. Im harmonischen Näherungsmodell erscheinen sie als normale Moden der Schwingung, deren Quantisierung Phononen genannt werden. Die Schwingungen beeinflussen zahlreiche Eigenschaften eines Festkörpers, insbesondere Wärmeleitfähigkeit, spezifische Wärme und elektrische Eigenschaften.

In einem primitiven Gitter gibt es drei akustische Moden, die sich bei kleinem Wellenvektor q linear aus

Theoretisch werden Phononen durch die Kristall- oder Lattice-Dynamics beschrieben. Die Debye-Näherung behandelt das Spektrum als kontinuierliche

Phononen tragen wesentlich zur spezifischen Wärme bei, insbesondere bei tiefen Temperaturen, wo das Debye-Gesetz gilt (C

ω(n)(q)
~
v_g
q
ableiten
lassen,
sowie
für
Zellen
mit
mehr
als
einem
Atom
pro
Elementarzelle
zusätzlich
optische
Moden,
die
bei
q=0
eine
nicht
verschwindende
Frequenz
haben.
In
ionischen
oder
stark
anisotropen
Kristallen
kann
es
eine
Aufspaltung
von
longitudinalen
und
transversalen
optischen
Moden
(LO-TO-Splitting)
geben.
Die
Dispersionsrelation
ω_n(q)
beschreibt,
wie
Frequenz
und
Mode
von
der
Raumrichtung
und
dem
Wellenvektor
abhängen
und
wird
im
Brillouin-Zonen-Bezug
oft
grafisch
dargestellt.
Bandbreite
bis
zur
Debye-Frequenz,
während
das
Einstein-Modell
unabhängige
Oszillatoren
mit
derselben
Frequenz
annimmt.
In
realen
Materialien
führen
Anharmonicitäten
zu
endlichen
Phononenlebensdauern,
Wärmeleitung
und
Temperaturabhängigkeiten
der
Eigenschaften.
∝
T^3).
Gleichzeitig
bestimmen
sie
die
thermische
Leitfähigkeit
durch
Phononenstreuung
und
beeinflussen
den
Elektronentransport
über
die
Elektron-Phonon-Kopplung,
die
auch
für
Phasenübergänge
wie
die
Supraleitung
eine
Rolle
spielt.
Phononen
lassen
sich
experimentell
durch
inelastische
Neutronenstreuung,
Raman-
und
Infrarotspektroskopie
untersuchen.