Gewässerreinigung

Gewässerreinigung bezeichnet die Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen Verschmutzungen, Treib- und Abfallstoffe aus Gewässern entfernt, reduziert oder deren Neubildung verhindert werden sollen. Sie betrifft Binnengewässer wie Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sowie küstennahe Bereiche und dient dem Erhalt der Wasserqualität, dem Schutz von Lebensräumen und der sicheren Nutzung durch Mensch und Tier.

Zu den praktischen Maßnahmen gehören die mechanische Reinigung durch Boote, Netze, Müllfanganlagen und Abfallsammler an Uferzonen, das regelmäßige Sammeln von sichtbar treibendem Müll, sowie der Einsatz von Barrieren oder Skimmern in stark verschmutzten Zonen. Ergänzend kommen Maßnahmen wie das Abtragen oder Umlagern von stark verunreinigtem Sediment in begrenzten Bereichen zum Einsatz. Biologische Ansätze umfassen Renaturierung von Uferzonen, die Anlage standortgerechter Vegetation und die Förderung natürlicher Reinigungsprozesse in Feuchtgebieten. Präventionsmaßnahmen wie öffentliche Reinigungsaktionen, Bildungsprogramme und die Beseitigung von Müllquellen ergänzen die Reinigungsarbeit.

Ziele sind die Verbesserung der chemischen und ökologischen Wasserqualität, die Wiederherstellung von Lebensräumen, die Reduzierung von Verschmutzungsquellen sowie die Erhöhung der Nutzungssicherheit für Freizeit, Tourismus und Fischerei.

In Europa ist die Gewässerreinigung oft Teil der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WFD). In Deutschland erfolgt Planung und Durchführung in Zusammenarbeit von Kommunen, Wasserwirtschaftsbehörden, Vereinen und Privatpersonen; Finanzierung erfolgt durch öffentliche Mittel, Förderprogramme und Spenden. Herausforderungen umfassen wiederkehrende Verschmutzung, Mikroverunreinigungen, Kosten und ökologische Auswirkungen einzelner Maßnahmen; daher werden Reinigungsmaßnahmen häufig mit Quellenbekämpfung und Renaturierung kombiniert.