Gewindetypen

Gewindetypen bezeichnet die verschiedenen Profilformen, Größen und Normen, nach denen Schrauben, Muttern, Gewindebohrungen und Führungsgewinde gestaltet sind. Grundsätzlich unterscheidet man externe Gewinde (am Bauteil selbst) von internen Gewinden (in einer Bohrung oder Muttern). Innerhalb dieser Einteilung gibt es unterschiedliche System- und Profilformen, die in Technik und Industrie verbreitet sind.

Das metrische Gewinde ist das weltweit am häufigsten verwendete System. Es wird mit M gefolgt vom Nenndurchmesser bezeichnet, z. B. M6 oder M8. Es existieren Grob- und Feingewinde, die Steigung variiert je nach Durchmesser. Das Profil hat in der Regel einen Flankwinkel von 60 Grad, entsprechende Abweichungen treten je nach Norm auf.

Weitere wichtige Systeme sind die imperial geprägten Gewindeformen, darunter das Unified Thread System (UN/UNC/UNF) in Zollmaß. Diese Systeme verwenden Grob- oder Feingewinde und ebenfalls einen 60-Grad-Flankenwinkel, unterscheiden sich jedoch in Maß- und Teilungseinheit sowie in der Namensgebung von metrischen Gewinden.

Historisch bedeutsam sind Whitworth-Gewinde (BSW/BSF) mit einem Profilwinkel von 55 Grad, häufig in älteren britischen Bauteilen anzutreffen. Trapez- und Quadratgewinde finden vor allem in Linearführungen und Antriebssystemen Anwendung: Trapezgewinde (DIN/ISO-Trapez, ACME als amerikanische Variante) weisen ein trapezförmiges Profil auf; Quadratgewinde besitzt flapne beide Seiten im rechten Winkel zueinander. Buttress-Gewinde sind asymmetrisch ausgebildet, um Lastübertragung zu optimieren.

Bei der Wahl eines Gewindetyps spielen Belastung, Reibung, Schmierung, Fertigungstoleranzen und Kompatibilität mit Gegenstücken eine zentrale Rolle. Moderne Konstruktionen setzen meist metrische Systeme voraus; ältere Aggregate können Whitworth- oder UN/UNF-Normen verwenden.