WhitworthGewinde

Whitworth-Gewinde bezeichnet eine Form des zölligen Schraubengewindes, die von Joseph Whitworth im 19. Jahrhundert entwickelt wurde und später als British Standard Whitworth (BSW) standardisiert wurde. Es diente lange Zeit als dominierende Gewindeform in der britischen Industrie und in vielen ehemaligen Kolonien.

Geometrie und Merkmale des Whitworth-Gewindes umfassen einen 55-Grad-Gewindewinkel, charakteristische V-förmige Profile mit in der Regel abgerundeten Spitzen und Kerben. Im Vergleich zu späteren metrischen Gewinden unterscheidet sich Whitworth durch sein spezifisches Profil und die Abmessungen, sodass Größenangaben in Zoll (zollbasierte Durchmesser und TPI, Threads Per Inch) erfolgen. Es existieren verschiedene Serien, darunter grobe Gewinde (BSW) und feine Gewindevarianten (BSF, British Standard Fine).

Anwendung und Verbreitung: Das Whitworth-Gewinde wurde umfangreich in Maschinen, Fahrzeugen, Baugruppen und Werkstätten des Vereinigten Königreichs genutzt. Mit der Einführung von ISO-Gewinden auf der Basis metrischer Maße sowie dem Unified Thread Standard in vielen Ländern verlor es an Bedeutung. Dennoch kommt es in Restaurierungen alter Maschinen, historischen Bauwerken und Sammlungen gelegentlich noch vor.

Status heute: In modernen technischen Anwendungen sind Whitworth-Gewinde weitgehend durch ISO-Metrik, UNC/UNF oder andere Standards ersetzt. Es bleibt jedoch Teil der Geschichte der Schraubengewinde und findet sich in vielen historischen Referenzwerken, Reparaturanleitungen und Erhaltungsprojekten.

Siehe auch: British Standard Whitworth (BSW), British Standard Fine (BSF), Whitworth-Gewinde.