Gewerbeordnungen

Gewerbeordnungen bezeichnen die Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die die Ausübung gewerblicher Tätigkeiten in den deutschsprachigen Ländern regeln. Sie bilden den rechtlichen Rahmen für die Gründung, Führung und Überwachung von Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen und Branchen und zielen darauf ab, ordnungsgemäße Wettbewerbsbedingungen, Verbraucher- und Produktsicherheit sowie Steuer- und Arbeitsrechtskonformität sicherzustellen. In der Regel umfassen sie Regeln zu Zulassungen, Registrierungspflichten und zum Status einzelner Gewerbearten.

Zentrale Elemente sind die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt, die Möglichkeit oder Pflicht, Erlaubnisse oder Qualifikationen zu benötigen, sowie die Einordnung bestimmter Gewerbe in regulierte Gewerbe (zulassungspflichtige Gewerbe). Handwerksberufe unterliegen oft der handwerksrechtlichen Meisterpflicht und der Zugehörigkeit zur Handwerkskammer; sonstige Gewerbe fallen in die Zuständigkeit der Industrie- und Handelskammern oder anderer berufsständischer Körperschaften. Die Regelungen betreffen auch Werbung, Wettbewerbsrecht, Haftung, Arbeits- und Sicherheitsvorschriften sowie Verbraucherschutz.

Die Durchsetzung erfolgt durch Regierungsbehörden auf lokaler bzw. regionaler Ebene; Verstöße können Verwaltungsstrafen, Betriebseinstellungen oder Widerruf von Genehmigungen nach sich ziehen. Die konkreten Bestimmungen variieren je nach Land: Deutschland, Österreich und die Schweiz verwenden jeweils eigene Formen der Gewerbeordnung. Die GewO (Gewerbeordnung) bildet in Deutschland das zentrale Regelwerk; ähnliche Instrumente existieren in den anderen Ländern und werden entsprechend angepasst.