Geschlechtsspezifisch

Geschlechtsspezifisch ist ein Adjektiv im Deutschen, das Merkmale, Phänomene oder Anforderungen beschreibt, die sich systematisch nach dem Geschlecht unterscheiden. Das Wort wird in Bereichen wie Medizin, Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Politik verwendet. Es kann sowohl biologische Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Individuen (biologisches Geschlecht) als auch soziale oder kulturelle Unterschiede (Gender) bezeichnen, weshalb der Kontext wichtig ist. In der Wissenschaft spricht man häufig von geschlechtsspezifischen Unterschieden oder Effekten, beispielsweise bei Herzinfarkten, Medikamentenwirkungen oder Krankheitsverläufen, wenn diese Unterschiede statistisch signifikant sind.

Im weiteren Sinn wird der Begriff auch auf Rollen, Erwartungen und Chancen angewendet, also auf geschlechtsspezifische Bedingungen in Bildung, Arbeit oder Familie. In der Praxis dient die Kennzeichnung als geschlechtsspezifisch oft der Analyse oder der gezielten Ansprache, etwa in der Gesundheit, bei Sicherheitsmaßnahmen oder in der Werbung. Kritisch ist, dass der Begriff nicht stereotype Zuschreibungen verstärkt, sondern echte Unterschiede empirisch belegt und angemessen kontextualisiert werden. Gesellschaftliche Debatten berücksichtigen dabei häufig den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht, sozial konstruiertem Geschlecht (Gender) und Überschneidungen (Intersektionalität).

Siehe auch: Geschlecht, Gender, Geschlechterforschung, Geschlechtsneutralität.