Gesamtschätzung

Gesamtschätzung bezeichnet in der Regel eine Gesamtschätzung oder eine umfassende Schätzung eines Projekts, einer Anlage oder eines Systems, bei der aus Teil- oder Unterschätzungen eine einzige, summierte Schätzung abgeleitet wird. Sie dient als zentrale Größe für Planung, Budgetierung und Risikobewertung und kommt in verschiedenen Feldern wie Projektmanagement, Wirtschaft und Statistik zum Einsatz.

Typische Herangehensweisen sind Bottom-up- und Top-down-Modelle. Bei Bottom-up-Schätzungen werden einzelne Bausteine, Aufgaben oder Phasen separat geschätzt und anschließend zu einer Gesamtschätzung addiert. Bei Top-down-Schätzungen wird zunächst eine Gesamtgröße festgelegt (z. B. Gesamtkosten oder -dauer) und diese Größe dann auf Komponenten verteilt. Hybridmodelle verbinden beide Ansätze. Ergänzend kommen parametrisierte oder analogiebasierte Schätzungen sowie stochastische Verfahren wie Simulationen zum Einsatz, um eine Gesamtschätzung mit Unsicherheit abzubilden.

Unsicherheit ist ein zentrales Merkmal der Gesamtschätzung. Oft werden Schätzwerte mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen, Intervalle oder Konfidenzen angegeben und Sensitivitätsanalysen durchgeführt, um zu verstehen, welche Komponenten den Gesamtring maßgeblich beeinflussen. Die Qualität der Gesamtschätzung hängt stark von der Qualität der Einzel- oder Teil-Schätzungen sowie von Annahmen, Abhängigkeiten und Änderungsrisiken ab.

Anwendungsgebiete umfassen Kosten- und Zeitplanung von Bau-, IT- oder Produktentwicklungsprojekten, Ressourcenplanung, Budgetierung sowie wirtschaftliche Bewertungen und Risikoanalysen. Nachteile ergeben sich aus Abhängigkeiten zwischen Teilen, Bias in den Schätzungen oder scope changes, die eine Anpassung der Gesamtschätzung erfordern.