GesamtRisikoprofil

GesamtRisikoprofil bezeichnet den vollständigen Überblick über alle Risiken, denen eine Organisation, ein Portfolio oder eine Person ausgesetzt ist. Es verbindet strategische, operationale, finanzielle, regulatorische, reputations- und technologische Risiken zu einem einheitlichen Profil und dient als Grundlage für Entscheidungen im Risikomanagement und in der Governance.

Zur Erstellung werden identifizierte Risiken bewertet und quantifiziert, häufig kombiniert mit qualitativen Einschätzungen. Typische Kennzahlen sind Eintrittswahrscheinlichkeit, potenzieller Schaden, Wahrscheinlichkeits- und Auswirkungen-Modelle, sowie Kennzahlen wie KRIs (Key Risk Indicators) und Stressszenarien. Die Daten stammen aus internen Systemen, Benchmarkvergleichen und regulatorischen Anforderungen.

Die Aggregation von Risiken erfordert Berücksichtigung von Abhängigkeiten und Korrelationen, da Risiken sich gegenseitig beeinflussen können. Das GesamtRisikoprofil wird oft in Risikotoleranz und Risikobereitschaft übersetzt und fließt in Kapitalplanung, Sicherheitsmaßnahmen und Risikominderungsstrategien ein. Es dient den Verwaltungs- und Aufsichtsorganen als Kommunikationsinstrument.

Standards und Rahmenwerke wie ISO 31000, Basel-Standards und aufsichtsrechtliche Vorgaben unterstützen die Erstellung. In der Praxis variiert die Ausgestaltung je nach Branche, Regulierung und Größe des Betroffenen. Zu den Limitationen gehören Modellrisiken, Datenqualität und subjektive Einschätzungen, weshalb regelmäßige Überprüfungen, Szenarioanalysen und unabhängige Audits empfohlen werden.